Donnerstag, 6. September 2012

How old were you when you lost virginity?

This question appeared on Twitter today and I have to admit, sex sells, even to me, and so does virginity. It was Joanna Goddard who asked the audience. (Do you know her blog A cup of Jo? It is definitely one of the blogs with the most readership on earth.) I'm European, I don't have a problem with being naked on a beach, but I would definitely have a problem being asked such a question in public! Well, I just had to check back. Seems that I'm the only one! Almost 250 people have answered the question till now! And yes, I admit, I was really curios about their answers. Unbelievable, but a lot of them have waited until their wedding night! I guess, that's unbelievable for me, because I'm European, too. No, it's not, that I don't believe some orthodox religious people here around do so. I know there are. I also know there are woman in Islamic surroundings get a surgery to get their "virginity" back, and no, that doesn't always happen because they might get killed if they have lost it before their wedding night, but in some cultures the woman would simply be more honored if she's still a virgin and decides to be one in the eyes of her future husband.
Then there was this link to another article on the blog asking Would you wait kiss until your wedding day? My surprise changed into some deeper thoughts. It's still too late anyway, but I probably would have done when I look back. The point is, you (and me) can have an O... with yourself, but you can't kiss with yourself!  (Well, I'm close to 40 now and still not married, so it's good that I didn't wait. Unbelievable if I would still be unkissed!)


Dienstag, 4. September 2012

Früher, in der BRD da wär’ das nicht passiert!


Heute an der Nachbarkasse im Supermarkt mitten in Hamburgs schönem Stadtteil Altona. Der Wachmann hat den langweiligsten Job auf Erden. Seit dem er da steht - und das sind inzwischen mehrere Monate - wünsche ich ihm insgeheim jedes Mal wenn ich die Türe passiere, dass er bald einen Job findet, der besser ist für seine Gesundheit. Den ganzen Tag stehen tut auf Dauer nicht gut.
Während ich da an der Kasse stehe, braut sich nebenan ein Gewitter zusammen. Ich hoffe, die Frau die da brüllt: „Geh doch zurück nach Russland oder woher Du auch immer kommst!“, ist betrunken. (Angeheitert wäre hier wohl der falsche Ausdruck.)
Keiner reagiert, auch der Mann, der wohl gemeint ist antwortet nicht. Also gehen die Pöbeleien weiter. „Wo sind wir denn? Solche Leute wie Du gehören hier rausgeschmissen!“
Der Wachmann naht und zum ersten Mal sehe ich nicht nur den Migrationshintergrund sondern höre ihn auch. Mit Akzent, aber sehr bestimmt bittet er die Frau aufzuhören und droht sie aus dem Laden zu schmeißen. Als Antwort kommt: „Früher, in der BRD da wär’ das nicht passiert!“ Meine Kassiererin macht ziemlich deutlich, dass sie es lieber gesehen hätte, wenn der Wachmann nicht reagiert hätte. Ein Verkäufer naht um notfalls deeskalierend zwischen Wachmann und Kundin einzugreifen.
Irgendwie ist die Frau aber doch eingeschüchtert. Sie wettert zwar noch kurz gegen den Wachmann, doch dann dreht sie sich in meine Richtung. Unsere Augen treffen sich und ich im Gegensatz zu ihr halte ich stand. Sie sagt zu ihrem Begleiter, „Da ist noch so eine.“ Und ich frage mich, ob ich etwas zu mutig war. Jedenfalls bin ich froh schon bezahlt zu haben, während die beiden noch ein bisschen warten müssen.
Ich bin wahrscheinlich der friedliebendste Mensch in meinem gesamten Umfeld, aber es gibt genau ein Thema bei dem ich nicht anders kann als dagegen zu stehen - und das ist Rassismus. Ich vermute, das geht dem Wachmann genauso.
Wie gerne würde ich sagen, „früher, in der BRD wäre das nicht passiert!“, aber leider stimmt es nicht. Rostock Lichtenhagen war zwar gerade erst in die Demokratie geworfen, aber Mölln ist und war in Schleswig-Holstein. Es gibt jetzt Bestrebungen Diskriminierung auch im Privatrecht unter Strafe zu stellen. Eine schwieriges Unterfangen. Diskriminierung einfach so geschehen lassen ist aber auch nicht recht. Das war der Anfang, damals vor 20 Jahren, als Politiker verschiedenster (ehrbarer) Parteien dachten, sie könnten mithilfe von Diskriminierung die nächsten Wahlen gewinnen und deshalb die gefährlichen Wogen weiter wachsen ließen.