Heuschnupfen und diverse Lebensmittelallergien begleiten mich nun schon seit 20 Jahren. Es fing mit harmlosem Augenjucken im Frühjahr an, das sich dann von Jahr zu Jahr steigerte. Bald schwollen meine Augen an, der Juckreiz wurde so unerträglich, dass ich mir am liebsten die Augen ausgekratzt hätte, dazu kamen juckende Ohren, ein juckender und brennender Mund, juckende Wangen mit neurodermitisartiger trockener Haut und natürlich klassischer Schnupfen und Niesen in allen Intensitäten.
Es gab Zeiten, da begleitete mich der Heuschnupfen von Januar oder Februar bis September und war zu manchen Zeiten so schlimm, dass ich mich zuhause mit feuchten Tüchern einschloss. Ich war ein Sommer-Kind, das Schnee, Eis und Kälte nie viel abgewinnen konnte. Und ausgerechnet mir wurde die Freude am Sommer und schönem Wetter genommen! Ich wurde ein Mensch, der davon träumte dieses Land zu verlassen und endlich dort zu leben, wo die Pollen nicht überall herum schwirrten. Aber erst einmal würde ich hier mein Abitur schreiben müssen und zwar mitten in der schlimmsten Zeit des Jahres. Das erschien mir schon vor der Kollegstufe nicht machbar.
Mit mir verzweifelten auch meine Eltern. Hatten mir Anfangs noch homöopathische Komplexmittel Linderung verschafft, konnte längst selbst Cetirizin, das einzige Antihistamin, das mir half, nicht mehr viel Besserung bringen. Außerdem waren die Nebenwirkungen ab Tag drei der Einnahme fast genauso unerträglich wie die Allergie selbst: Mein Mund schmerzte und wurde wund und lähmende Müdigkeit quälte mich. Schließlich schlug ein Arzt eine Hyposensibilisierung vor. Ich denke diese Behandlung war damals noch relativ neu. Zweimal in der Woche bekam ich eine Spritze. Zusätzlich unterzog ich mich einer Bioresonanztherapie. Tatsächlich wurden die Allergie-Symptome weniger und am Ende der zweijährigen Behandlung musste ich nicht mal zu Augentropfen greifen.
So weit, so gut. Ungefähr 5 Jahre war ich vollkommen beschwerdefrei und darüber sehr glücklich. Doch dann bekam ich aus heiterem Himmel plötzlich Obstallergien. Im ersten Jahr reagierte ich plötzlich auf meine geliebten Kirschen mit starkem Ohren- und Gaumenjucken. Später konnte ich nicht mal mehr Äpfel anfassen ohne dass meine Gesichtshaut anfing zu jucken. Ich reagierte auf fast alle Obstsorten allergisch und bekam Heuschnupfen in einer Intensität, wie zu schlimmsten Zeiten als Jugendliche. Als zusätzliches Symptom kam nun ein Ziehen in der Lunge hinzu. Meine Konsultationen bei Allergologen blieben erfolglos. Man bot mir Kortison als letzte Hilfe an. Ein Professor sagte mir, es sei das Risiko einer Hyposensibilisierung, wenn man sie bei zu vielen Allergien vornehme, dass irgendwann noch schlimmere Allergien auftreten würden.
Ich verbrachte Monate im Haus, und suchte verzweifelt nach alternativen Methoden. Schließlich fand ich einen Chinesischen Mediziner, der mich mit Akupunktur und chinesischen Arzneien behandelte und mir eine strikte Diät auferlegte. Die Therapie schlug an. Jede Akupunktur verschaffte mir sofortige Linderung und der Arzneisud half ebenfalls. Durch die Diät konnte ich nun auch viele Nahrungsmittel nicht mehr essen auf die ich vorher nicht allergisch reagiert hatte. Aber das nahm ich gerne im Kauf. Interessanter Weise reagierte ich nun auf Obst, das ich nicht essen durfte auch allergisch. Durch die Behandlung wurde mein Immunsystem wieder soweit stabilisiert, dass ich im Notfall etwas mit Cetirizin und Augentropfen nachhelfen konnte. Ganz ging der Heuschnupfen aber nicht weg. Die Lebensmittelallergien blieben und dazu musste ich die Diät einhalten. Auch wenn ich daran glaubte, dass mich die TCM auf Dauer ganz vom Heuschnupfen befreit hätte, habe ich aufgrund eines Umzugs nach drei Jahren keine weiteren Behandlungen mehr vornehmen lassen. Mir ging es soweit gut, dass ich nur noch für 2-4 Wochen im Jahr ab und zu mal Cetirizin brauchte. Augentropfen habe ich seitdem gar nicht mehr verwendet. Mit der Zeit habe ich meine Diät aufgelockert, aber versuche sie im großen und ganzen einzuhalten. Obst auf das ich allergisch reagiere esse ich gar nicht mehr.
Nun beschäftige ich mich ja seit einigen Wochen mit EFT, Emotional Freedom Techique und habe auch darüber gelesen, dass sie bei Allergien erfolgreich sein kann. Das war mir einen Versuch wert. Als ich vor zwei Wochen bei einem Spaziergang leichte Symptome bekam, begann ich zuhause mit der Behandlung.
Ich klopfte
- Obwohl meine Zunge und mein Gaumen jucken, meine Nase juckt und läuft und meine Augen jucken und tränen, liebe und akzeptiere ich mich aus ganzem Herzen!
Nach ca. 10 Runden bekam ich das Ziehen in der Lunge
- Obwohl meine Zunge und mein Gaumen jucken, meine Nase juckt und läuft und meine Augen jucken und tränen und ich dieses Ziehen in der Lunge habe, liebe und akzeptiere ich mich aus ganzem Herzen!
Nach ca. 2 Runden bekam ich einen Reizhusten
- Obwohl ich dieses Ziehen in der Lunge habe und diesen Reizhusten habe, liebe und akzeptiere ich mich aus ganzem Herzen!
Nach ca. 3 Runden war der Husten weg und ich habe weiterhin das Ziehen in der Lunge beklopft. Nach einer Runde bekam ich Spannungsschmerzen in der unteren Schulter. Beim Einatmen wurden die Schmerzen schlimmer. Sie traten nur auf, wenn ich mit der rechten Hand die linke Seite beklopfte.
Das Klopfen wurde unglaublich anstrengend und schließlich gab ich auf. Von da an waren die Symptome, wieder schlimmer! Ich bekam Niesanfälle und hatte Reizhusten und einen juckenden und brennenden Mund sowie schlimmes Ziehen in der Lunge. (Seitdem mir ein Arzt gesagt hatte, dass das die Vorstufe von Asthma sei, war das für mich das schlimmste Symptom.) Das war nun das erste Mal, dass EFT mir offenbar keinen positiven Effekt brachte. Ich hatte Symptome wach gerüttelt, die ich eigentlich in dieser Intensität schon länger nicht mehr hatte. V.a. steckte mir etwas in der Lunge, dass ich nicht mehr raus bekam.
Ich versuchte zwar in den kommenden Tagen weiter den Heuschnupfen zu beklopfen, doch ich brachte irgendwie nicht die nötige Energie auf. Ich fand Quellen, die sagten man solle sich überlegen, mit welchen Begebenheiten das erste Auftreten der Allergie zeitlich zusammen hing und diese beklopfen, aber ich konnte mich beim besten Willen an nichts Signifikantes erinnern. Also klopfte ich:
- Auch wenn ich nicht weiß warum ich diese Allergien habe, ich liebe und akzeptiere mich aus ganzem Herzen.
Doch mir fiel nichts ein.
Ich durchsuchte das Internet nach EFT Anleitungen und Erfahrungsberichten, konnte aber nichts finden, was ich mir half. Schließlich widmete ich mich einfach einem anderen Thema. Ich hatte eine angeleitet Klopfmeditation zur Vaterbeziehung gefunden. http://www.eftcoachingbyphone.com/1/post/2012/03/i-could-never-please-my-father.html (Die Meditation ist auf Englisch. Ich kann sie jedem nur empfehlen!) Es geht dabei im wesentlichen darum, dass man es seinem Vater nie recht machen konnte. Während ich klopfte kamen starke Emotionen bei mir hoch. Ich weinte und machte immer weiter. Nach zwei Runden fühlte ich mich sehr erleichtert und als Nebeneffekt war meine Lunge frei. Plötzlich war ich mir ganz sicher, dass der Heuschnupfen mit Problemen mit meinem Vater zusammen hing. Ich erinnere mich an zwei riesige Probleme mit ihm. - Den ersten in meiner frühen Pubertät und den zweiten in meinen Mitt-Zwanzigern. Ich hätte ihm damals so gerne alles recht gemacht, aber es ging eben nicht. Mein Herz hat mich auf einen ganz anderen Weg geführt, als er es gerne gehabt hätte. Er hat damals vor allem meine Menschenkenntnis in Frage gestellt. Das war schlimm für mich. Wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis. Ich bewundere ihn für seine Fähigkeit mit Lebenskrisen umzugehen und dafür wie er Menschen sieht und jedem zu gesteht anders zu sein. Nur mich wollte er damals eben doch beeinflussen. Ich weiß, dass er sich Sorgen machte, aber ich konnte eben nicht anders. Und gerade, weil ich spürte, dass seine Antriebskraft für den Konflikt seine Sorge um mich war, brachte er mich damit in ein großes Dilemma.
Es ist unglaublich. Am nächsten Tag waren meine Heuschnupfen Symtome weg. Ich bekam aber völlig ohne Vorwarnung zweimal einen starken Hustenanfall. Ich weiß noch nicht, ob ich mit der Bearbeitung der Vaterbeziehung mit EFT nun alle meine Heuschnupfen-Probleme gelöst habe. Vermutlich war der Husten ebenfalls eine allergische Reaktion und ich weiß ja noch nicht, wie ich auf Pollen reagieren werde, die momentan nicht fliegen. Trotzdem ist es ein Riesenerfolg!
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